Den Aufsteiger im Griff gehabt
Trotz einer zwanzigminütigen Baisse kann der Zurzibieter Zweitligist einen ungefährdeten Sieg einfahren. Damit stellt er den Anschluss zur Spitzengruppe wieder her.
Spiele gegen Unterklassige im Cup oder auch gegen abstiegsgefährdete Teams in der Meisterschaft haben ihre Tücken: Gemeinhin wird ein Sieg des Favoriten erwartet und der Aussenseiter spielt befreit auf, weil er nichts zu verlieren hat. Der FC Klingnau löste aber seine Aufgabe gestern Sonntag bravourös. Zuhause liess er dem FC Oftringen keine Chance auf die Punkte und schenkte den Gästen ziemlich ein.
22 Minuten für drei Tore
Das Score eröffnete Nexhdet Gusturanaj mit seinem dritten Saisontreffer in der laufenden Meisterschaft. Dies bereits nach sechs Minuten. Nur weitere neun Minuten später hatte Gusturanaj schon einen Doppelpack geschnürt. Der Favorit durfte mit dem Start in die Partie zufrieden sein.
Dieser Start wurde sogar noch besser, als nach 22 Minuten das dritte Tor fiel. Auch diesmal konnte der Treffer einem Stürmer zugesprochen werden, es traf Shqiprim Thaqaj. Der FC Klingnau hatte alles unter Kontrolle, liess dem Aufsteiger aus Oftringen fast keine Verschnaufpausen.
Nachlässigkeiten bestraft
Allerdings wurde das Heimteam nach dem dritten Treffer etwas nachlässig und fing sich seinerseits den ersten Gegentreffer ein. Davide Coletta erzielte ihn. Doch schon drei Minuten später hatte Klingnau den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Brahim Maloki, der die Captainbinde anstelle des kranken Bora Kalyon trug, war für das 4:1 verantwortlich, das gleichbedeutend mit dem Pausenresultat war.
«Mit den ersten zwanzig Minuten nach der Pause bin ich überhaupt nicht zufrieden. Wir wurden nachlässig und liessen den Gegner noch einmal aufkommen», sagte Danijel Kovacevic nach der Partie. Denn nur kurz nach dem Wiederbeginn trafen die Gäste ein zweites Mal, Mario Weber netzte ein.
Alessandro Renna mit einem Traumtor
Es dürfe nicht sein, dass man so nachlasse, meinte Kovacevic weiter. Selbst wenn man in Führung liege, dürfe man nicht lethargisch werden, denn im Fussball könne es schnell gehen. Glücklicherweise nahmen die Platzherren nach etwas mehr als einer Stunde das Heft wieder in die Hand und verstärkten ihre Offensivbemühungen.
Die Entscheidung fiel nach 77 Minuten mit einem Paukenschlag. Alessandro Renna bekam im zentralen Mittelfeld den Ball, schaute kurz auf und zog von der Mittellinie ab. Oftringens Goalie Michel Wälti stand zu weit vor seinem Kasten, der Ball flog über ihn hinweg und schlug unter der Latte ein. Wahrlich ein Sonntagsschuss des Regisseurs der Klingnauer!
Die ersten Minuten des Rückkehrers
Kurz vor Rennas prächtigem Schuss feierte Arlind «Lindi» Hashani sein Comeback. Nach einem Kreuzbandriss und einer Verletzung am Meniskus hat er sich zurückgekämpft und nun seine Rückkehr auf den Platz feiern können. Seit ungefähr einem Jahr hatte der schnelle Flügelspieler keine Partien mehr bestritten. In den letzten Monaten trainierte er mit Teambetreuer Daniel Ferrari und vor drei Wochen ist er ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. «Ich freue mich sehr für ihn, dass er wieder da ist», sagte sein Trainer Kovacevic. Er schob aber gleich nach, dass man «Lindi» sicher nicht übermässig forcieren wolle und sicher froh ist, wenn er in der Rückrunde in der alten Stärke zurück ist.
Den Schlusspunkt in dieser Partie setzte dann Franjo Bicvic, der nur kurz zuvor für Shqiprim Thaqaj in die Partie gekommen war. Der junge Offensivspieler erzielte somit seinen ersten Treffer in dieser Spielzeit.
Auf den Spitzenkampf zu
Dank dem Sieg hält sich der FCK weiterhin auf Rang fünf. Bereits morgen Dienstag steht das Auswärtsspiel in Frick auf dem Programm. Dort ist die Devise klar: Ein Sieg soll her. Denn am nächsten Dienstag trifft Klingnau auf Rothrist, den momentanen Zweiten. «Wenn wir in Frick nicht gewinnen, wird das Spiel gegen Rothrist kein Spitzenkampf!», teilt Danijel Kovacevic unmissverständlich mit. Die Marschroute ist also klar.
FC Klingnau: Meier; Gjokaj, Aliaj, Scherrer, Kabashaj; Günes (60. Shabani), Maloki, Renna, Golaj (72. Hashani); Gusturanaj, Thaqaj (80. Bicvic).