Ein weiteres Mal heisst es „Derby-Time“ – diesmal im Cup!

Bereits zum zweiten Mal empfängt Klingnau diese Saison zu Hause den FC Koblenz. Die beiden Zurzibieter Teams kämpfen morgen ab 20 Uhr um einen Platz im Cup-Viertelfinal. Eine Frage stellt sich aber: Wer ist eigentlich Favorit?

 

Alessandro Crippa

 

Morgen werden die Fussballgesetze im Zurzibiet gleich doppelt ausgeschaltet. Erstens gibt es sie in einem Derby nicht – und schon gar nicht in einem Cupspiel. Morgen gibt es beides in einem. Morgen wird es wieder strahlende Sieger und bitter enttäuschte Verlierer geben. Das ist immer so, wenn Klingnau auf Koblenz trifft.

 

„Was bisher geschah“

Der Cup-Wettbewerb scheint dem FC Koblenz zu liegen. In der ersten Runde gewann er gegen den SV Würenlos mit 4:1, gab sich gegen den Viertligisten keine Blösse. Auch in der zweiten Runde war ein Viertligist der Gegner – der FC Turgi. Auch diesen Gegner besiegte Koblenz fast problemlos mit 3:0. Und nach dem jeweiligen Cupsieg gab es auch im nächsten Meisterschaftsspiel einen Vollerfolg, zweimal eher unerwartet. Der Cup bringt den Koblenzern also Glück.

 

Klingnau schaltete zwar in der ersten Runde den FC Rohr mit 9:1 aus, musste aber in der zweiten Runde kämpfen, leiden und zittern. Erst im Elfmeterschiessen konnte er den FC Frick besiegen. Seit da ist er in der Meisterschaft in ein kleines Loch gefallen, hat in den letzten fünf Spielen nur noch fünf Punkte geholt. Zu wenig für eine Spitzenmannschaft.

 

Findet Klingnau wieder in die Spur?

Koblenz taucht in der Tabelle nach zwei Siegen plötzlich wieder über dem Strich auf. Trotz vielen Unruhen (gesperrter Trainer, viele Abwesende Spieler) hat es die interimistische Teamleitung geschafft, der Mannschaft den Rücken zu stärken und sie wieder zu Siegen zu führen.

 

Bei Klingnau bricht zwar noch nicht die Welt zusammen, aber ganz zufrieden ist Trainer Danijel Kovacevic aktuell nicht mit seiner Mannschaft. Zu viele Chancen lässt sie liegen, zu oft verschenkt sie so Punkte. Vielleicht kommt da eine neuerliche Cup-Partie gerade recht, um wieder in die Spur zu finden.

 

Die Null halten und die Leistung abrufen

Die Bedeutung des Duells ist für beide Mannschaften enorm hoch. Beide wollen unbedingt gewinnen, es geht schliesslich auch noch um Ruhm und Ehre. Koblenz Sportchef und Interimstrainer Christian Rist sagt, man werde mit einem guten Kader auflaufen – trotz erneutem Fehlen diverser Akteure. Und er fügt an: „Wir gehen ganz ohne Druck nach Klingnau.“ Man wolle möglichst lange die null halten, im Notfall auch 120 Minuten. „Dann kommt es gut.“

 

Auch für einen Kampf über 120 Minuten wäre Danijel Kovacevics Mannschaft bereit, auch wenn er sagt: „Lieber nicht. Wir müssen am Freitag nach Kölliken zu einem schweren Auswärtsspiel.“ Doch so weit will der Trainer eigentlich noch nicht denken. Zuerst stehe das Weiterkommen im Vordergrund. „Wenn wir alle zu hundert Prozent unsere Leistung abrufen können, dann kommt es gut.“ Doch es reiche nicht, fügt der Trainer an, wenn sich jeder ein bisschen zurücknimmt und ein bisschen Kraft sparen will.

 

Wer ist Favorit?

Letztes Jahr kamen beide Mannschaften nicht weit im Cup, Klingnau wie Koblenz scheiterten in der zweiten Runde. Beide scheiterten im Elfmeterschiessen. Klingnau unterlag auswärts dem FC Mutschellen, Koblenz zog gegen den späteren Cupsieger Gränichen den Kürzeren. Diesmal wird eine von beiden Mannschaften im Cup „überwintern“.

 

Und wer geht als Favorit in die Partie? Der aktuelle Trend würde sagen, es sei Koblenz. Doch das stimmt nicht ganz. Koblenz ist in der Tabelle immer noch hinter Klingnau klassiert und Klingnau hat die eingespieltere Mannschaft. Dennoch: so sonnenklar ist die Favoritenrolle auch nicht mehr beim FC Klingnau, da in der Meisterschaft zurückgebunden wurde – auch mit Punktverlusten gegen vermeintlich schwächere Teams. Man darf also gespannt sein, welche Geschichten das nächste Derby schreibt. Ab morgen Abend (20 Uhr) wird man es auf dem Sportplatz Grie erfahren.