Enttäuschung gepaart mit Zuversicht – Rückblick auf die Vorrunde des FC Klingnau

Der FC Klingnau schliesst seine Vorrunde mit einer deutlichen 0:5-Heimniederlage ab. Er liegt auf Platz 8, deutlich hinter den eigenen Erwartungen und entgegen den Tipps aller Experten. Präsident Roger Meier nimmt Stellung.

 

 

von Alessandro Crippa

 

Es hatte alles so gut begonnen. Klingnau zeigte in den ersten Spielen starke Leistungen, hatte sogar den Leaderthron inne. Doch nach dem nervenaufreibenden und kräfteraubenden Sieg im Cupspiel gegen Frick passte beim FC Klingnau nicht mehr allzu viel zusammen. Von sieben Meisterschaftsspielen gewannnen die Städtli-Kicker noch eines, kassierten vier Niederlagen. Zweimal gab es dabei gleich eine 0:5-Schlappe.

 

 

Ziel bleibt Top vier

 

Damit verbunden ist der Absturz auf Platz 8 in der Tabelle. Der Aufstieg in die 2. Liga inter ist wohl nicht mehr zu realisieren in dieser Saison. Das Saisonziel ist Rang 1-4 und auf den dritten Rang hat Klingnau nur gerade vier Punkte Rückstand. Die Liga ist – wie in der Vorsaison – extrem spannend und die Mannschaften liegen nahe beisammen.

 

Diese Tatsache veranlasst Roger Meier auch nicht, das ausgegebene Ziel für die Saison nach unten zu korrigieren. „Rang drei oder vier sind nach wie vor im Rahmen des Ziels und dieses können wir auch erreichen, wenn es läuft.“

 

 

Die Sache mit den Strafpunkten

 

Aber es muss eben laufen. Gerade den Führungsspielern ist keine glänzende Vorrunde geglückt. Hinzu kommt ein Leid, das Klingnau aus den letzten Spielzeiten schon kennt: Verletzungen aber auch Sperren – unnötige vor allem. Da muss sich die Mannschaft bessern, findet auch Roger Meier: „Wir wollen in der Rückrunde nicht mehr als 20 zusätzliche Strafpunkte holen.“ Ein hochgestecktes Ziel. In der Vorrunde hat sich Klingnau nämlich 55 Strafpunkte eingehandelt, das fairste Team Gontenschwil deren 21.

 

Ein weiterer Grund, wieso Klingnau nicht weiter vorne klassiert ist, ist die mangelnde Effizienz. Zudem hat die Mannschaft zu viele Tore nach Eigenfehlern kassiert, findet Meier. Ist das ein Problem des Trainers? Steht Danijel Kovacevic nach der mittelmässigen Vorrunde zur Diskussion? „Nein, der Trainer steht nicht zur Diskussion“, sagt Roger Meier. „Auch er hatte höhere Erwartungen, muss aber auch seine Erfahrungen sammeln und Lehrgeld bezahlen.“

 

 

Transfers für „Mentalitäts-Mix“

 

Kovacevic kann also in der Winterpause, in der auch ein intensives Trainingslager geplant ist, die Mannschaft auf die Rückrunde vorbereiten. Diese wird sich nicht gross verändern, obwohl Roger Meier zugibt, noch den einen oder anderen Spieler verpflichten zu wollen. „Gesucht werden Spieler mit gutem Charakter, welche sich mit Leidenschaft und Kampf für die Mannschaft und den Verein einsetzen.“ So soll ein besserer Mix der Mentalitäten entstehen, der dann wieder bessere Ergebnisse einbringen dürfte.

 

Und Meier malt den Teufel nicht an die Wand, im Gegenteil. Er ist zuversichtlich: „Wenn alle Spieler fit sind, ist eine ähnlich gute Rückrunde wie in der letzten Saison möglich.“

 

 

Wieder im Cup-Final?

 

Und wenn es in der Meisterschaft auch nach der Winterpause nicht laufen sollte, kann sich Klingnau immer noch im Cup beweisen. Dort stehen die Städtli-Kicker nach einem 4:3-Sieg gegen Koblenz im Viertelfinale. Dort treffen sie im März auf den FC Beinwil am See. Dieser spielt in der 3. Liga. Einfach wird es aber deshalb nicht, Roger Meier warnt: „Wir dürfen den Gegner auf keinen Fall unterschätzen.“ Denn Klingnau will wie vor eineinhalb Jahren wieder in den Cupfinal einziehen und diesen dann auch gewinnen. Dann wartet eine schöne Belohnung. Klingnau dürfte wieder im Schweizer Cup ran, vielleicht gar gegen einen ganz grossen Gegner aus der Super League.

 

Zuerst steht jetzt aber die Arbeit an – und an dieser mangelt es dem Club aus dem Städtli nicht.