Erster Derbysieg geht an Klingnau

Im Spiel der beiden Lokalrivalen hat sich der Favorit durchgesetzt. Klingnau gewinnt zum Saisonauftakt eine ereignisarme Partie mit 2:0.

 

von Alessandro Crippa

Geregnet hatte es am Freitagabend – wie aus Eimern. Aber gottlob nur bis um 19 Uhr, sodass die erste 2.-Liga-Partie der neuen Saison pünktlich um 20 Uhr beginnen konnte. Womöglich zollte das Spiel dem Wetter und sicherlich der Badenfahrt Tribut, denn man hätte unter normalen Umständen gewiss etwas mehr Fans erwartet.

 

Zwei ungleiche Mannschaften

Die Rollen waren bereits im Voraus bezogen worden. Auf der einen Seite stand mit dem FC Klingnau der klare Favorit. Der letztjährige Zweite ist der wohl am meisten genannte Kandidat für den Aufstieg in die 2. Liga inter. Zudem hat er sich beispielsweise mit Offensivspieler Shqiprim Thaqaj oder dem jungen Torhüter Marino Miotti punktuell verstärkt.

Auf der Gegenseite sah alles ein wenig anders aus. Dort stand ein neuformierter FC Koblenz, der neben acht neuen Spielern auch einen neuen Trainer in seinen Reihen aufweist. Juan Doval heisst der gute Mann. Zwar standen nur zwei Spieler in der Startelf, die in der letzten Saison noch nicht für den FC Koblenz aufgelaufen waren. Dass aber Vieles neu ist, war kaum übersehbar.

 

Ahmetaj, der Freistossspezialist

Und dennoch wurde in den Notizbüchern die erste Chance nach zwei Minuten für Koblenz verzeichnet. Paul Mpoku drosch die direkt abgenommene Kugel aber weit über das Klingnauer Gehäuse. Und auch die erste Chance der Klingnauer war keine hochkarätige. Arjanit Kabashaj stieg hoch zum Kopfball, aber der Ball flog über den Zaun hinter dem Tor. Gespielt waren da neun Minuten

In der elften Minute konnte dann Marino Miotti zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen. Leutrim Aliaj trat einen Freistoss, aber trotz Flatterns landete der Ball in den Händen des jungen Schlussmannes.

Gerade einmal sechs Minuten später kam Klingnau aus etwas mehr als 20 Metern zu einem Freistoss. Jeton Kicaj hatte Nexhet Gusturanaj zuvor zu Fall gebracht. Den Freistoss trat Valon Ahmetaj. Der Ball flog wunderbar über die Mauer hinweg und schlug im Kasten der Koblenzer ein, 1:0 für den Favoriten!

 

Koblenz fehlt der Offensivdrang

Das war so etwas wie die Initialzündung für das Spiel des FC Klingnau, der fortan stärker agierte. Bis zur Pause wurde es immer wieder einmal brenzlig vor Koblenz-Schlussmann Cihan Ceylan. Das Gebotene seiner Kameraden gefiel ihm gar nicht, was unüberhörbar war. Immerhin fingen sich die Gäste keinen weiteren Treffer, sodass zur Pause noch alles offen war.

Der FC Koblenz trat mit einer jungen Mannschaft an, der drittälteste Spieler ist 24 Jahre alt. Vielleicht hat die Mannschaft von Juan Doval deshalb etwas ängstlich agiert, als sie in der zweiten Hälfte auf den Ausgleich hätte drücken können.

 

Topscorer vom Dienst trifft auch in der neuen Saison

In Ballbesitz war deshalb mehrheitlich der FC Klingnau. In der 50. Minute hätte Arlind Hashani die Chance gehabt, auf 2:0 zu erhöhen, doch der Flügelspieler brauchte zu lange, um sich den Ball auf seinen stärkeren Fuss zu legen. So konnte ein Koblenzer Verteidiger noch rechtzeitig intervenieren.

In der 66. Minute war es dann aber um die Koblenzer geschehen. Es war nicht das erste Mal, dass sich Valon Ahmetaj auf der Seite durchtanken konnte. Aber es war das erste Mal, dass seine Hereingabe einen Abnehmer fand. Nexhdet Gusturanaj, der Knipser, musste nur noch einschieben und konnte seinen ersten Treffer der neuen Saison markieren.

 

Zufriedener Kovacevic, motivierter Doval

Bis zum Schluss wurde es dann noch zwei Mal heiss, allerdings auf der Gegenseite. Zwei Mal konnte Meriton Shabani einen Freistoss treten. Beide Male war aber auch Marino Miotti zur Stelle und konnte sich mit zwei feinen Paraden auszeichnen.

Bald danach war Schluss und bei den Klingnauern fiel die erste Last ab. «Erleichtert», sei er, meinte Trainer Danijel Kovacevic nach Spielende. Seine Mannschaft habe aber gezeigt, dass sie bereit sei und habe verdient gewonnen.

Sein Antipode Juan Doval hingegen konnte natürlich nicht glücklich sein. «Nach einer Niederlage ist man nie zufrieden», sagte er. Dennoch habe er gute Ansätze gesehen, an denen man sich jetzt orientieren und stetig weiterarbeiten muss.

Weiter geht es für beide Mannschaften mit je einer schwierigen Partie. Klingnau reist zum FC Spreitenbach, gegen den man in der letzten Rückrunde 1:3 verlor. Koblenz wird sich mit dem FC Eagles Aarau messen, deren Trainer ebenfalls unter den Zuschauern war und sich wohl schon die ersten Notizen gemacht hat.

 

Aufstellungen

FC Klingnau: Miotti; Juric, Kalyon, Kabashaj, Golaj; Ahmetaj (81. Kipoy), Maloki (67. Maric), Adili, Hashani; Thaqaj (88. Stauffer); Gusturanaj.

FC Koblenz: Ceylan; Seiler, Merki, Kicaj, Aliaj; Suka, Berisha, M. Shabani, Mpoku, L. Shabani (72. Basilua); S. Brkic (46. Morina)