Es kommt zum Showdown!
Der FC Klingnau erfüllt gegen den FC Kölliken seine Pflicht und gewinnt mit 5:1. Deshalb kommt es am Samstag zum alles entscheidenden Direktduell mit dem FC Eagles Aarau um den Aufstieg in die 2. Liga inter.
Ein Sieg fehlt noch. Der total sechzehnte in diesem Kalenderjahr. Und das in Serie! Einmal über 90 Minuten bestehen und mindestens ein Tor mehr schiessen als der Gegner. Der FC Klingnau steht dank einer formidablen Rückrunde zwei Punkte hinter dem Leader, dem FC Eagles Aarau, und kann im Direktuell am Samstag (ab 16 Uhr im Aarauer Schachen) den Aufstieg klarmachen. Dies wurde dank dem Sieg am Mittwochabend zuhause gegen Kölliken möglich.
Vorentscheidung verpasst
Zum Spiel: Es hätte schon nach 45 Minuten 5:1 stehen können. Die Partie im Grie wäre nach der Hälfte also schon entschieden gewesen. Doch der Pfosten war Köllikens Freund an diesem Abend. Dreimal scheiterten die Hausherren vor dem Tee am Aluminium. Mit einer Standardaktion kam Kölliken dann quasi mit dem Pausenpfiff zum Anschlusstreffer. So stand es „nur“ 2:1 für Klingnau.
Trainer Danijel Kovacevic sagt, was er in der Pause mit seiner Mannschaft besprach: „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir nicht nervös werden dürfen und unser Spiel durchziehen müssen.“ Dann käme es schon gut, meinte der Chef an der Seitenlinie. Recht hatte er damit definitiv.
Sieben Minuten für einen Hattrick
Nachdem zu Beginn der Partie Arbnor Gjokaj per Kopf nach elf Minuten und Brahim Maloki nach 23 Minuten das Resultat auf 2:0 stellten, kam Kölliken in der letzten Minute vor der Pause zum Anschlusstor durch Innenverteidiger Gabriell Berisha.
In den Zeit von der 58. bis zur 65. Minute hatte Stürmer Nexhdet Gusturanaj seinen grossen Auftritt. Innert nur sieben Minuten erzielte der Goalgetter einen lupenreinen Hattrick. Trainer Kovacevic merkt augenzwinkernd an: „Es waren nicht die schwierigsten Tore, die er je erzielt hat. Die Vorlagen waren wunderbar.“ In der Tat wurden Gusturanaj die Bälle von Gjokaj, Thaqaj und Adili fast pfannenfertig serviert.
Duell um Aufstieg und Aargauer Meister
Kölliken hatte der Klingnauer Offensivpower wenig bis gar nichts entgegenzusetzen. Noch am Wochenende hatten die Gäste einen sehr guten Auftritt beim Leader Eagles Aarau gehabt, wegen eines Fehlentscheids der Unparteiischen aber keine Punkte mitgenommen. „Gegen Klingnau waren wir chancenlos“, meinte Köllikens Trainer Marco Wüst nach der Partie.
Am Samstag steigt das Duell um den Aargauer Meistertitel und somit auch um den Aufstieg in die 2. Liga interregional. Die Eagles Aarau werden den Zurzibieter Verein empfangen. Eigentlich hatte in der Winterpause jedermann mit einem Zweikampf zwischen den Eagles und dem FC Gontenschwil gerechnet, doch dank der starken Klingnauer Rückrunde kommt es nun anders. Zwölf Siege in zwölf Meisterschaftsspielen im Jahr 2018 sprechen eine deutliche Sprache. Klingnau ist heiss!
„Es wird ein heisser Kampf“
Wie sieht Danijel Kovacevic dem Spiel entgegen? „Es ist sicherlich eine riesige Vorfreude da, das ist klar. Jeder Spieler und jeder Trainer, egal in welcher Liga, freut sich auf Spiele, in denen es um den Aufstieg geht.“ Wichtig sei, dass sich seine Spieler nicht unnötig nervös machen, sondern wie immer in der Rückrunde das Spieldiktat übernehmen und dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen.
Und wer ist Favorit in diesem Spiel? Aarau spielt zuhause auf dem Kunstrasen, woran sich Klingnau in der ersten halben Stunde wohl erst noch daran gewöhnen muss. Klingnau selbst ist aber sicher besser in Form, was die letzten Spiele deutlich zeigen. Das sieht auch Kölliken-Trainer Marco Wüst so. Er hat in den letzten Tagen mit seiner Mannschaft gegen beide Teams gespielt. „Die Eagles haben sicher sehr gute Einzelspieler, die in der Lage sind, ein Spiel im Alleingang zu entscheiden. Andererseits hat Klingnau eine unglaubliche Serie hingelegt in der Rückrunde.“ Es wird ein heisser Kampf, sagt der Trainer weiter, womit er wohl recht hat.
Nächster Meilenstein?
Und wie sieht es bei einem allfälligen Aufstieg finanziell aus? Muss der Verein grossartige Sponsoren-Akquisitionen starten. Klingnau-Präsident Roger Meier verneint: „Die Schiedsrichter werden natürlich etwas besser entlöhnt, aber sonst dürfte es finanziell gut machbar sein, falls wir denn auch wirklich in die 2. Liga inter aufsteigen.“
Nach drei Jahren in der 2. Liga und zwei Cupsiegen (2016 und 2018) wäre das der nächste ganz grosse Coup für den derzeit mit Abstand besten Zurzibieter Fussballclub. Und eben: Ein Sieg fehlt noch. Der sechzehnte in Serie im Jahr 2018. Klingnau ist heiss!
Aufstellung: Miotti; Juric, Scherrer, Kalyon, Kabashaj; Gjokaj (61. Golaj), Adili, Renna, Maloki; Gusturanaj (72. Stauffer), Thaqaj (66. Paraszhidisz).