Klingnau feiert den Cupsieg!
Dank einem starken Kollektiv können die Städtlikicker den Sieg im Aargauer Cup bejubeln. Gegen den FC Suhr gewinnen sie am Cupfinal-Tag in Frick verdient mit 4:2.
Shqiprim Thaqaj erobert kurz vor dem gegnerischen Strafraum den Ball, steuert alleine auf den Torhüter zu. Er umtanzt diesen und lässt auch dem zurückgeeilten Verteidiger auf der Torlinie keine Chance. Aus spitzem Winkel trifft der Klingnauer Stürmer nach 83 Minuten zum 4:1. Es ist die Vorentscheidung in einem über weite Strecken spannenden Cup-Final.
Weckruf nach 20 Minuten
Der Start in die Partie gelang dem FC Klingnau nicht nach Wunsch. Der FC Suhr erwies sich als aufsässiger Gegner, beeindruckte durch sein Pressing, das weit in der Hälfte der Klingnauer begann. Dies hatte zur Folge, dass sich bei Klingnau der ein oder andere Abspielfehler einschlich. Waren diese Abspielfehler der Nervosität geschuldet? Gut möglich.
Ein Weckruf stellte der Schlenzer von Fatlum Zeqiraj nach knapp 20 Minuten dar. Der Mittelfeldspieler von Suhr kam im Klingnauer Strafraum zum Abschluss, sein Versuch verfehlte aber sein Ziel knapp.
Meier mit Grosstat
In der Folge war das Geschehen ausgeglichen. Klingnau kam nach 25 Minuten daher eher glücklich zum ersten Treffer. Shqiprim Thaqaj konnte den Ball im Strafraum behaupten und schoss aus der Drehung. Seinen Versuch entschärfte Suhr-Goalie Rajko Abadzic nach vorne und das Leder landete bei Arbnor Gjokaj, der aus nächster Nähe nur noch einschieben musste. Der Favorit konnte ein erstes Mal jubeln.
In der 31. Minute konnte sich der Zurzibieter Schlussmann Robin Meier zum ersten Mal auszeichnen. Nach einem Freistoss von Suhr machte er sich ganz lang und lenkte den Ball noch um den Pfosten. Dafür gab es Applaus von den 1200 Zuschauern auf der Sportanlage Ebnet.
Paraszhidisz leitet Sieg ein
Hätte Shqiprim Thaqaj in der 42. Minute alleinstehend vor dem Tor den Ball richtig getroffen, wären die beiden Teams nicht mit dem 1:0 in die Kabinen. Nach dem Tee startete Suhr furios. Bereits in der 46. Minute konnte Sven Käser den Ausgleich markieren.
Nun drohte die Partie zu kippen. Krisztian Paraszhidisz hatte aber etwas dagegen. Nur zwei Minuten später liess der Mittelfeldspieler einen Gegenspieler ins Leere laufen und traf von der Strafraumgrenze mit einem satten Schuss in die linke untere Ecke zur erneuten Klingnauer Führung. Dieser Treffer erwies sich später als Genickbruch für die Suhrer.

Konter führt zur Vorentscheidung
Bis zur nächsten Klingnauer Chance dauerte es knapp 20 Minuten. In der Zwischenzeit hatte Robin Meier zwei weitere Freistösse von Suhr unschädlich gemacht. Klingnau hatte das Geschehen zu dieser Zeit aber mehrheitlich im Griff, geriet nicht mehr in arge Gefahr, einen Gegentreffer einzufangen.
In der 68. Minute ging es dann ganz schnell. Im Mittelfeld eroberte sich Klingnau den Ball, dieser gelangte zu Nexhdet Gusturanaj. Sein schneller Pass fand den gestarteten Shqiprim Thaqaj, der sich alleine auf den Weg zum Tor machte. Mit voller Wucht donnerte er den Ball in den Netzhimmel und liess sich als Torschütze zum 3:1 feiern.

Thaqaj und Savic treffen kurz vor Schluss
Bis zum 4:1 von Klingnau setzte sich Mittelfeldspieler Alessandro Renna zweimal mit Distanzversuchen in Szene, seine Bälle zischten aber jeweils knapp am linken Pfosten vorbei. Und dann kam der grosse Auftritt von Shqiprim Thaqaj, der das letzte Klingnauer Tor erzielte.
In der 89. Minute bekam Suhr noch einen Penalty zugesprochen, weil Alessandro Renna im Strafraum mit der Hand klärte. Drazen Savic schickte Robin Meier in die falsche Ecke und markierte somit das 4:2. Mehr als Resultatkosmetik war das Tor aber auch nicht mehr.
Hoffen auf das grosse Los im Schweizer Cup
Kurz darauf konnte Klingnau jubeln, die Freude kannte keine Grenzen. Die mitgereisten Fans schwenkten ihre Schals und jubelte den Klingnau-Akteuren zu. Die Kinder der Spieler rannten freudig über den in Mitleidenschaft gezogenen Rasen und freuten sich mit ihren Vätern.
Auch Trainer Danijel Kovacevic strahlte über das ganze Gesicht und sagte: «Das ist ein wunderbares Gefühl, diesen Titel geholt zu haben.» Und Assistenz-Trainer Goran Duvnjak, der im Winter zum Team gestossen ist, sprach von einem verdienten Erfolg: «Suhr war stärker als vor zwei Wochen, aber wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung gezeigt. Ich denke, wir sind der verdiente Sieger.» Aus dem starken Kollektiv ist kein Spieler herauszuheben. Dieser Meinung ist auch Danijel Kovacevic: «Die Mannschaft ist der Matchwinner. Ich bin stolz auf die Jungs.»

Zur Krönung durfte Captain Bora Kalyon den Pokal in die Höhe stemmen. Dieser Pokal wurde wenig später mit Champagner gefüllt, damit man daraus trinken konnte. Stellt sich zum Schluss noch die Frage, auf wen der FC Klingnau nun im Schweizer Cup – für diesen hat er sich nun qualifiziert – treffen möchte. Bora Kalyon meinte kurz und bündig: «Ich wünsche mir Basel.» Bevor es so weit ist, darf Klingnau aber noch den süssen Sieg im Aargauer Cup auskosten.

Telegramm:
Sportanlage Ebnet, Frick. 1200 Zuschauer, SR Maracic. Tore: 25. Gjokaj 1:0, 46. Käser 1:1, 48. Paraszhidisz 2:1, 68. Thaqaj 3:1, 83. Thaqaj 4:1, 89. Savic (Penalty) 4:2.
FC Klingnau: Meier; Juric, Bektasi (61. Adili), Kalyon, Kabashaj; Gjokaj, Renna, Paraszhidisz (70. Maloki), Golaj; Thaqaj (84. F. Bicvic), Gusturanaj.