Plötzlich wieder mitten im Aufstiegskampf

Die Städtli-Kicker nehmen nach einem zaghaften Jahresbeginn immer mehr Fahrt auf. Auswärts gewinnen sie gegen den FC Oftringen mit 1:3 und stehen neu alleine auf dem zweiten Rang.

Der FC Klingnau ist wieder dort, wo er immer hinwollte: Im Aufstiegskampf! Nach einer Baisse zum Beginn des neuen Fussballjahres mit vermeidbaren Niederlagen beginnt er nun, noch einmal viel Würze in den Kampf um den begehrten Platz in der 2. Liga interregional zu streuen.

Günes, Mann der Stunde

Das Spiel auf der Sportanalage Im Feld startete am Samstag mit einem Paukenschlag. Schon in den allerersten Minuten kamen die Gäste aus Klingnau zu ihrem ersten Treffer. Ein langer Ball von Alessandro Renna wurde vom gegnerischen Mittelfeldspieler Zelimir Skopljak abgefälscht und flog von dort ins Tor. Der Start in die Partie gelang dem FC Klingnau nach Mass.

Wer nach dem frühen Gegentreffer auf eine Reaktion der Hausherren gehofft hatte, wurde enttäuscht. Weiterhin waren es die Gäste, die das Spiel dominierten. Die Chancen auf den zweiten Treffer waren da, genutzt wurden sie aber bis in die 33. Minute nicht. Da spielte Shqiprim Thaqaj nahe der Eckfahne den herausgeeilten Torhüter Murat Kücüker aus. Seine Flanke landete bei Polat Günes, der nur noch einzuschieben brauchte. Es ist das fünfte Tor des Mittelfeldspielers in den letzten drei Spielen. Damit ist er sozusagen der Mann der Stunde bei den Städtli-Kickern.

Er trifft schon wieder: Polat Günes ist zurzeit in Topform. (Bild: A. Crippa)

Thaqaj mit Treffer kurz vor der Pause

Noch vor der Pause – in der 41. Minute – aber kam der FC Oftringen ins Spiel zurück. Nach einem Angriff über die linke Seite waren die Klingnauer reihenweise zu spät, zum Schluss foulte Goalie Beytullah seinen Gegenspieler. Der ansonsten stark aufspielende Klingnauer Schlussmann wurde dafür verwarnt und konnte auch beim anschliessenden Elfmeter nichts ausrichten. Dominik Sieber verwandelte für das Heimteam zum 1:2-Anschlusstreffer.

Dieser Treffer war aber nicht gleichbedeutend mit dem Pausenresultat, denn Klingnau traf noch einmal. Dies in der Person von Shqiprim Thaqaj. Nach einem Ballverlust von Oftringen schaltete Marjan Jelec am schnellsten und spielte den Ball in die Schnittstelle zwischen zwei Verteidiger. Nexhdet Gusturanaj kam an den Ball und bediente anschliessend Sturmpartner Thaqaj. Wie zuvor Günes brauchte auch er nur noch einzuschieben. Mit dem 1:3 – erzielt nach 43 Minuten – wechselten die Teams die Seiten.

Kurzzeitig gebangt

In der zweiten Halbzeit wollte das Gästeteam nicht mehr allzu viel riskieren. Es suchte nicht mit aller Vehemenz den vierten Treffer und dennoch kam es zu mehreren Kontermöglichkeiten. Die Klingnauer brachten aber keinen weiteren Treffer zustande. Die Abwehr stand hingegen sehr sicher und liess nicht mehr viele Oftringer Chancen zu.

Zeigte in seinem zweiten Spiel für den FC Klingnau eine sehr gute Leistung: Goalie Beytullah Köroglu, hier noch im Dress des FC Koblenz. (Foto: FC Koblenz)

Trainer Danijel Kovacevic war nach dem Spiel zufrieden: «Meine Mannschaft hat die ganze Woche gut trainiert und im Spiel das umgesetzt, was wir von ihr gefordert haben.» Nach dem Gegentreffer hatte er eine kurze Zeit lang Angst, dass das Erarbeitete sehr schnell verspielt sein würde. Der darauffolgende Treffer von Thaqaj liess seine Zweifel beseitigen.

Immer unter Zugzwang

Beurteilt man die Tabellensituation, überrascht das Resultat gegen den FC Oftringen nicht. Der FCO liegt knapp über dem Strich an elfter Stelle, der FCK mischt ganz oben mit, ist Zweiter. Bedenkt man aber, dass der Aufsteiger seit nunmehr zehn Meisterschaftsspielen in Serie ohne Niederlage war, ist die Leistung der Klingnauer hoch einzustufen. Das letzte Mal als Verlierer vom Platz mussten die Oftringer beim 4:1 in Othmarsingen am 7. Oktober 2018. Beeindruckend!

«Oftringen hat in der Winterpause sieben neue Spieler verpflichtet, wir wussten, dass uns eine starke Mannschaft gegenüberstehen würde», meinte Danijel Kovacevic hinterher. Nach dem Sieg in der Fremde liegt der FC Klingnau weiterhin auf dem zweiten Rang, einen Punkt hinter dem Leader aus Kölliken. «Wir haben sicher das schwierigere Restprogramm», analysiert Kovacevic, «deshalb müssen wir sicher immer siegreich sein, wenn wir noch um den Aufstieg mitreden wollen.» Die nächste Chance auf einen Sieg haben die Zurzibieter am Sonntag beim Heimspiel gegen den FC Frick. Anpfiff ist um 16 Uhr.

FC Klingnau: Köroglu; Kabashaj, Maloki, Scherrer, Gjokaj; Günes, Jelec, Renna, Shabani (67. Bicvic); Thaqaj, Gusturanaj (81. S. Kovacevic).