Ungefährdeter Sieg im Verfolgerduell
Dank einem starken Auftritt bekleiden die Städtli-Kicker weiterhin einen Rang in der Spitzengruppe. Gestern Abend bezwangen sie den FC Rothrist mit 3:1. Verbesserungspotenzial besteht dennoch.
Der erste Aufschrei auf dem Sportplatz Grie war nach fünf Spielminuten zu hören. Blert Aliajs Flanke erreichte in der Mitte Nexhdet Gusturanaj, der den Ball volley abnahm, aber an die Lattenunterkante setzte. Es sollte nicht die letzte heisse Szene vor dem Tor der Gäste bleiben.
Nach einer Viertelstunde hätte es auch 1:0 heissen können, doch Bora Kalyons Kopfball zischte knapp am Gehäuse vorbei – ebenso wie Gusturanajs Schuss aus zehn Metern drei Minuten später. Dennoch lief das Heimteam nie wirklich Gefahr, einen Gegentreffer einzufangen. Es kontrollierte die Partie und zeigte sich energisch in den Offensivaktionen.
Verdiente Führung, reaktionsschneller Torwart
Nach Ablauf der ersten halben Stunde kam auch der FC Rothrist zu seiner ersten nennenswerten Aktion, Ardijan Kqira setzte seinen Schuss aber neben das Tor. Gleich darauf jubelte Klingnau ein erstes Mal. Nachdem Shqiprim Thaqaj zweimal gescheitert war (zuerst klärte ein Verteidiger auf der Linie, dann parierte Goalie Wullschleger seinen Kopfball), versenkte Gusturanaj den Ball aus nächster Distanz im Tor. Die Führung war absolut verdient.
Kurv vor der Pause flog Arjanit Kabashaj eine Flanke an den Arm, der Schiedsrichter pfiff Elfmeter. Der Entscheid war vertretbar. Robin Meier entschärfte den Strafstoss mit einer wahren Glanzparade in seiner rechten unteren Ecke. Dejan Skopljak blieb das Nachsehen und Klingnau ging damit mit einer knappen Führung in die Pause.
Die Entscheidung innert zwei Minuten
In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Der FC Klingnau kontrollierte die Partie und übte weiterhin Druck auf das Rothrister Tor aus. Die erste Chance hatte dabei Arbnor Gjokaj, als er aus nächster Nähe einen auf der Linie stehenden Verteidiger anschoss, anstatt den Ball im Tor unterzubringen.
Besser machte es in der 63. Minute Shqiprim Thaqaj. Der Stürmer wurde von Besnik Golaj mustergültig freigespielt, zog alleine auf den Torhüter zu und verwandelte überlegt. Das 2:0 war Tatsache!
Fortan war ausruhen angesagt. Mitnichten! Das Heimteam drückte sogleich weiter und konnte so nach 65 Minuten die Entscheidung herbeiführen. Nach einem Rothrist-Freistoss wurde Shqiprim Thaqaj in die Tiefe geschickt. Er kontrollierte das Leder mit viel Klasse, leitete es dann mit einem feinen Heber weiter zu Brahim Maloki, der dann alleine vor Schlussmann Wullschleger stand und ebenfalls ohne Nerven verwandelte. Das Tor war pure Sonderklasse!
Weitere Chancen ausgelassen
Rothrist seinerseits meldete sich zurück, als es in der 73. Minute zum Ehrentreffer kam. Nach einem Freistoss kam der Ball knapp vor der Grundlinie zu Alessio Falzarano. Dieser spielte ihn in die Mitte, wo Dejan Skopljak nur noch einschieben musste.
Da die Klingnauer aber auch nach dem kurzen Schockmoment weiterhin souverän auftraten und die Mehrheit der Zweikämpfe gewannen, war der Sieg nicht mehr gefährdet. Eher hätte er noch höher ausfallen können. Denn es gab noch zahlreiche Chancen für die Gastgeber. Die Schüsse von Golaj (81. Minute), dem eingewechselten Meriton Shabani (82.), Nexhdet Gusturanaj (84. (Freistoss)) und noch einmal Shabani (91.) fanden den Weg aber nicht ins gegnerische Tor.
Am Freitag in Suhr
Dennoch war der 3:1-Erfolg am Ende hochverdient. Die Städtlikicker zwangen ihren Kontrahenten ihr Spiel auf, mit dem diese bisweilen viel mehr Mühe hatten, als ihnen lieb war. Neben den Torschützen und «Elfmeterkiller» Meier stach besonders Alessandro Renna mit seiner Zweikampf- und Führungsstärke aus dem Kollektiv heraus.
Dank dem Sieg macht Klingnau einen kleinen Sprung – nach vorne auf den vierten Rang. Trainer Danijel Kovacevic war denn auch zufrieden: «Meine Spieler haben den Plan sehr gut umgesetzt.»
Bereits am Freitag steht die nächste Partie an, wenn der FCK auswärts in Suhr antritt. Der letzjährige Cupfinalist ist ansprechend in die Saison gestartet, liegt nur einen Punkt hinter Klingnau. Allerdings haben die Suhrer eine Partie mehr bestritten. Das wird Danijel Kovacevic herzlich wenig interessieren, er will mit seiner Mannschaft die nächsten drei Punkte einfahren.
FC Klingnau: Meier; Aliaj, Kalyon, Scherrer, Kabashaj; Gjokaj, Renna, Maloki (81. Shabani), Golaj; Gusturanaj (91. Hashani), Thaqaj (89. Bicvic).