Wenn eine Zerrung auch etwas Positives hat
Der FC Klingnau gewinnt zum ersten Mal in der neuen Saison ein Meisterschaftsspiel. Im Kellerduell mit dem FC Menzo Reinach setzt er sich mit 3:0 durch. Der Mann des Spiels ist schnell gefunden.
Es läuft die 27. Minute in der Partie zwischen dem FC Menzo Reinach und dem letztklassierten FC Klingnau. Der Absteiger steht mit zwei Punkten aus den ersten XY Spielen da und ist bis ans Ende der Tabelle gerutscht. Und in ebendieser 27. Minute fängt sich Fisnik Ademi eine Zerrung ein. Eine Auswechslung so früh im Spiel schmerzt. Trotzdem wird sie zum Glücksfall für den FC Klingnau. Nicht etwa, weil Ademi vom Platz geht. Vielmehr weil Batuhan Karadeniz aufs Spielfeld kommt. Der Mittelfeldspieler konnte wegen einer Verletzung an der Hand nicht mittun und das über rund zwei Monate.
Keine Minute später liegt der Ball im Tor, Klingnau führt. Der Torschütze? Batuhan Karadeniz. Was für ein Einstand! Nach einem Einwurf von Esdras Soki kommt der Ball in den Strafraum und dort zur Klingnauer Nummer 10. Den Ball versenkt er wunderbar mit dem linken Fuss. Wenige Minuten später doppelt Karadeniz gleich nach und schiesst das 2:0, das sogleich den Pausenstand bedeutet.
Maloki lobt auch Abwehr und Torhüter
In der 54. Minute fällt dann die Entscheidung, weil die Gäste aus Klingnau das 3:0 erzielen. Der Torschütze? Richtig, Batuhan Karadeniz, der Rückkehrer, krönt sich mit dem Hattrick zum endgültigen Matchwinner aufseiten der Zurzibieter. «Batuhan ist ein Spieler, den wir brauchen, weil er uns unglaublich viel helfen kann. Und das hat er gleich bewiesen, auch wenn er noch nicht bei 100 Prozent ist. Aber er hat viel Wille gezeigt und klar gemacht, wie gross seine Lust ist, wieder Fussball zu spielen», resümiert Assistenztrainer Maloki.
Aber auch die Abwehr und Torhüter Robin Süess zeigen eine gute Leistung, lassen keinen Gegentreffer zu. «Das ist sicher wichtig», sagt Maloki. Zu Beginn könnte es nämlich anders laufen, auch Reinach hat Chancen auf die Führung, aber Süess pariert alles.
Maloki: «Jetzt haben wir ein Zeichen gesetzt»
Die komfortable Führung ermöglicht es dem Trainerduo Imer Kryeziu und Brahim Maloki auch, zwei junge Spieler, die von den A-Junioren kommen, Einsatzzeit zu geben. Jan Kramer und Leundrit Aliaj kommen im Verlaufe der 2. Halbzeit in die Partie. «Es ist sehr schön, dass wir ihnen einen ersten Einsatz ermöglichen konnten. Die beiden haben mutig gespielt und ihre Sache gut gemacht», sagt Maloki lobend und streicht damit einen weiteren positiven Punkt dieses Samstags heraus.
«Wir wollten unbedingt raus, weg vom letzten Platz. Erfreulicherweise haben wir das geschafft. Zehn Spiele ohne Sieg ist nicht einfach. Alles wird schwerer, selbst die Trainingseinheiten und auch im Mentalen werden die Herausforderungen grösser, sagt Brahim Maloki. «Jetzt haben wir aber ein Zeichen gesetzt. Wir leben.»
Jetzt geht es für den FC Klingnau darum, den Schwung mitzunehmen. Gegen den FC Oftringen soll ein weiterer Sieg her, denn auch der FCO befindet sich in der hinteren Tabellenregion. So will sich der FC Klingnau langsam aber sicher wieder nach vorne orientieren. Das geht aber nur, wenn er jetzt fleissig punktet. «Ich bin immer noch der Meinung, dass wir nicht so weit hinten in der Tabelle stehen sollten. Wir gehören da nicht hin», sagt Brahim Maloki und ergänzt: «Es war einfach der Wurm drin. Aber jetzt wollen wir nachdoppeln. Dann sieht unsere Welt wieder besser aus.»
